Im Bach rauschen noch Schneekristalle davon,
der Sommer steht schon in tausend Gräsern,
lehnt mit geschlossenen Augen am Fels.
Die Sonne hängt träge in Blüten und
wird energisch gezupft,
fließt durch die Kuh hindurch,
und im Milchfluss wieder heraus,
und durch meine Hände, und dann,
dann bringe ich den Sommer zum Gerinnen.
Die Milch wird dick gelegt und
der Sommertag gerät ins Stocken.
Der Berg, das Wetter, die Wiese,
das Tier, die Milch, der Mensch.
In Laiben verdichtet bündle ich
das Momentum und halt es fest.
Die Zeit ist stehengeblieben,
der Almsommer jahrtausendealt,
der Gipfel reine Plattentektonik,
das Meer schon lange ausgetrocknet.
Ich streiche mit den Fingerspitzen den Abdruck einer
Muschel entlang und möchte mir alles einverleiben.
Ich ziehe immer wieder in die Berge.
Prolog aus KÄSEGLÜCK